Wo bleibt sie nur, die Revolution? Wo versteckt sich dieses verdammte revolutionäre Subjekt? Warum wird, wie man es auch anpackt, agitiert, dreht und wendet, aus jeder kollektiven Aktion immer nur eine vereinzelte Kleinbürger*in?
Das ROSA KOLLEKTIV versucht sich vom Brecht.Keller aus am Aufbau einer neuen Proletkult-Bewegung. Eines der historischen Beispiele des Proletkults ist die sogenannte Truppe 31, ein aus der Berliner Künstlerkolonie hervorgegangenes Berliner Kollektiv arbeitsloser Schauspieler*innen, das sich 1931 im Streit mit einer tatenlosen Gewerkschaft gegründet hat. Ihr größter Erfolg: „Die Mausefalle“, eine musikalische Revue, die in den freischaffenden Künstler*innen ihrer Zeit Paradebeispiele eines fleißigen und servilen Kleinbürgertums erkannte.
Auch wir dürfen keine Sekunde vergessen, dass wir als arbeitslose oder prekäre Kunstschaffende selbst deklassierte Kleinbürger*innen sind, denen nichts anderes übrig bleibt als das Bekenntnis zum Proletariat. Es gibt keinen individuellen Aufstieg, der Erlösung verspricht.
Im November liest das ROSA KOLLEKTIV das historische Stück als Hörspiel ein und überschreibt es dabei: Wer sind im Berlin von heute die Fleißigs, die man zu Solidarität statt Ressentiment, zu kollektiver Aktion statt Isolation, zu Streik und Fuck-Up statt zum Fleiß verführen muss? ROSA KOLLEKTIV geht - wie die Truppe 31 - auf die gemeinsame Recherche, diskutiert und spielt mit dem Berliner Proletariat von heute.
Winter is Coming! Stay Tuned!
Denn für Serie wie die Revolution gilt: Fortsetzung folgt!
Erfolg haben ist das eine, etwas anderes ist, Folgen haben! (H. Müller)
Von und mit Maximilian Brauer, Susanne Bredehöft, Margarita Breitkreiz, Jan Brokof, Christian Filips, Johannes Jost, Kathleen Kunath, Luise Meier, Kasia Noga, Zé de Paiva, Mariana Senne, Daniela Zorrozua und Genossis.