
Kulturelle Hegemoniestrategien der Neuen Rechten
Die sich ab den 1970er Jahren formierende Neue Rechte stützt sich nicht allein auf das Vorbild der »Konservativen Revolution«, sondern adaptiert auch Elemente aus Antonio Gramscis Hegemonietheorie, insbesondere seine Überlegungen zur Bedeutung von Kultur im Kampf um politische Vormacht in zivilgesellschaftlichen Handlungskontexten. Die Neue Rechte versucht, die Koordinaten öffentlicher Debatten (die »Grenzen des Sagbaren«) zu verschieben, um ihre völkischen und rassistischen Positionen zu normalisieren. Diese Hegemoniestrategie schlägt sich in vielfältigen Praxisformen nieder: Die Etablierung von Lesekreisen, Verlagen und Medien, Think-Tanks oder Kanälen auf Social-Media Plattformen, aber auch die Mitwirkung bspw. in Kultureinrichtungen, Vereinen oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit dienen der Verbreitung neurechter Ideologie. Diese kulturelle Hegemoniestrategie soll sowohl aus literatur- und kulturwissenschaftlicher als auch praxiswissenschaftlicher Perspektive analysiert werden, um Vorschläge für tragfähige Interventionsansätze gegen Rechtsextremismus zu entwickeln.
Programm
Begrüßung, Einführung Hans-Joachim Schott
Emre Arslan Pax-Rassismus und Rechtsextremismus
Hans-Joachim Schott Chiffre 451: Zur Funktion von Literatur in neurechten Hegemoniestrategien
Jeannie Moser »Reconquista«: Zur Geschichte eines (neurechten) Kampfbegriffs
Mirko Niehoff Identität und Nichtidentisches. Entdeckungen des Besonderen anhand von Songausschnitten der Band Tocotronic und was dies mit Bildungsarbeit in Zeiten erstarkenden Rechtspopulismus zu tun hat
Laura Rogalski Literaturkritik, Gesellschaftskritik und die Neue Rechte
Mareike Gronich / David Begrich Lektürepraktiken der Neuen Rechten als Hegemoniearbeit
Abschlussdiskussion mit den Vortragenden. Moderation Jens Ostwaldt
Verabschiedung Hans-Joachim Schott

Media in Israel and Palestine: Perspectives on the Past and Present
Moderation Pascal Bernhard
Veranstaltung auf Englisch / Event in English
Anmeldung über / registration required: events@candid-foundation.org
Wie berichten die jeweils lokalen Medien über die anhaltenden Konfliktherde in Israel und Palästina? Wie haben lokale Medien in der Vergangenheit über Kriege berichtet? Wir werden uns mit den Herausforderungen befassen, mit denen Journalist*innen vor Ort konfrontiert sind, und was Deutschland aus dieser Diskussion lernen könnte. Anlässlich des Besuchs des israelischen Historikers Eli Osheroff sowie der palästinensischen Journalistin Jalaa Abuarab organisiert Candid ein Expertengespräch, bei dem wir über die Medienlandschaft in Israel und Palästina aus zeitgenössischer wie historischer Perspektive diskutieren werden. Die Veranstaltung ist Teil des EU-Projektes EPICON, das sich dem trilateralen Dialog zwischen der EU, Palästina und Israel widmet. Im Anschluss wird es Häppchen und Getränke geben.
EN
How does local media cover the ongoing conflict in Israel and Palestine – and how have local media covered wars before? In a conversation with historian Eli Osheroff and Journalist Jalaa Abuarab we will explore the challenges that journalists face on the ground, compare media scandals in both past and present – and what Germany can learn from this discussion.