Zeitgeschichte 
in der Diskussion

Zeitgeschichte
in der Diskussion

Mit Jutta Braun, Veronika Settele, Malte Thießen und Peter Ulrich Weiß
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus

Geschichtliche Themen sind auf dem Buchmarkt sehr präsent. Das »Historische Quartett« wählt jeweils vier Neuerscheinungen aus, um sie öffentlich zu diskutieren. Die Veranstaltung möchte neugierig machen auf aktuelle Bücher und die hier verhandelten Fragen. Sie richtet sich an alle, die sich für Geschichte, Politik und Literatur interessieren. Diesmal werden besprochen: »Sisyphos im Maschinenraum. Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie« von Martina Heßler, »Post-. Nachruf auf eine Vorsilbe« von Dieter Thomä, »Die doppelte Nacht. Eine Deutschlandreise im Jahr 1958« von Carlo Levi sowie »Das Deutsche Demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört« von Volker Weiß.

Eine Veranstaltung des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) in Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer des ZZF, Clio-online/H-Soz-Kult und dem Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert durch die Berliner Sparkasse
Kulturelle Hegemoniestrategien der Neuen Rechten
© Anna Giulia Zeller

Di. 25.03.
09:30
Interdisziplinärer Fachtag

Kulturelle Hegemoniestrategien der Neuen Rechten

Mit Emre Arslan, David Begrich, Mareike Gronich, Jeannie Moser, Mirko Niehoff, Jens Ostwaldt, Laura Rogalski und Hans-Joachim Schott
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus

Die sich ab den 1970er Jahren formierende Neue Rechte stützt sich nicht allein auf das Vorbild der »Konservativen Revolution«, sondern adaptiert auch Elemente aus Antonio Gramscis Hegemonietheorie, insbesondere seine Überlegungen zur Bedeutung von Kultur im Kampf um politische Vormacht in zivilgesellschaftlichen Handlungskontexten. Die Neue Rechte versucht, die Koordinaten öffentlicher Debatten (die »Grenzen des Sagbaren«) zu verschieben, um ihre völkischen und rassistischen Positionen zu normalisieren. Diese Hegemoniestrategie schlägt sich in vielfältigen Praxisformen nieder: Die Etablierung von Lesekreisen, Verlagen und Medien, Think-Tanks oder Kanälen auf Social-Media Plattformen, aber auch die Mitwirkung bspw. in Kultureinrichtungen, Vereinen oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit dienen der Verbreitung neurechter Ideologie. Diese kulturelle Hegemoniestrategie soll sowohl aus literatur- und kulturwissenschaftlicher als auch praxiswissenschaftlicher Perspektive analysiert werden, um Vorschläge für tragfähige Interventionsansätze gegen Rechtsextremismus zu entwickeln.

Programm

Begrüßung, Einführung Hans-Joachim Schott

Emre Arslan Pax-Rassismus und Rechtsextremismus

Hans-Joachim Schott Chiffre 451: Zur Funktion von Literatur in neurechten Hegemoniestrategien

Jeannie Moser »Reconquista«: Zur Geschichte eines (neurechten) Kampfbegriffs

Mirko Niehoff Identität und Nichtidentisches. Entdeckungen des Besonderen anhand von Songausschnitten der Band Tocotronic und was dies mit Bildungsarbeit in Zeiten erstarkenden Rechtspopulismus zu tun hat

Laura Rogalski Literaturkritik, Gesellschaftskritik und die Neue Rechte

Mareike Gronich / David Begrich Lektürepraktiken der Neuen Rechten als Hegemoniearbeit

Abschlussdiskussion mit den Vortragenden. Moderation Jens Ostwaldt

Verabschiedung Hans-Joachim Schott

Ein Projekt des Arbeitskreises Politische Ästhetiken in Kooperation mit dem Zentrum für Radikalisierungsforschung und Prävention an der IU Internationale Hochschule