
»Fetisch, Abfälle, mystische Dokumente«. Präsentation der Notizbücher im Original
Gleichviel, ob sie als Abfall, Material oder Fetisch aufgefasst werden: Alle Papiere Brechts werden heute ebenso nüchtern wie sorgfältig gesichert, verzeichnet, konserviert. Dafür wurde bald nach seinem Tod das Bertolt-Brecht-Archiv gegründet, das heute auch alle 54 überlieferten Notizbücher aufbewahrt. Nicht nur in ihrem Äußeren, auch in ihrer Anmutung und ihrem Nutzen könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Mal mögen sie als Kunst-, mal als Gebrauchsgegenstände erscheinen, mal lassen sie Punkt und Komma zum philologischen Streitfall werden, mal geben sie Anlass für neue Werkdeutungen, mal lassen sie einfach nur ratlos zurück. Der Nachmittag, eine Kooperation mit dem Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste, bietet die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von den Originalen zu machen.

»Ein ganzes Arsenal von Material«. Über die Edition von Notizbüchern
Moderation Martin Kölbel und Peter Villwock
Was sind Notizbücher und wie lassen sie sich edieren? Die wissenschaftliche Tagung diskutiert die Bedeutung von Notizen für das literarische Werk verschiedener Autoren und problematisiert die besonderen Herausforderungen ihrer Archivierung, Edition und Interpretation.
9:15 Begrüßung
Panel 1
9:30 Theodor Fontane (Gabriele Radecke)
10:20 Friedrich Nietzsche (Beat Röllin)
11:10 Pause
11:20 Walter Benjamin (Thomas Rahn, Bernhard Veitenheimer)
12:10 Friederike Mayröcker (Susanne Rettenwander)
Panel 2
15:00 Heiner Müller (Kai Bremer)
15:50 Peter Handke (Katharina Pektor)
16:40 Schlusswort

