
Formen, Funktionen und Fragestellungen der Autofiktion
Projektleitung Clemens Böckmann, Annika Klanke und Stephanie Marx
Daniela Henke Das prekäre Ich. Autofiktion als identitätspolitisches Phänomen
Viele autofiktionale Romane der Gegenwart verhandeln identitätspolitisch besetzte Themen, indem sie etwa von migrantischen und postmigrantischen, non-binären, weiblichen sowie klassistisch diskriminierten Lebensrealitäten erzählen. Wie hängen autofiktionales Schreiben und identitätspolitische Inhalte zusammen?
Emily Modick Macht, Markt und Manuskripte – Überlegungen zur Verlagsarbeit im Literaturbetrieb der Gegenwart
Stimmt es, dass ein Verlag allein aufgrund der Qualität entscheidet, ob ein Text verlegt wird? In Zeiten identitätspolitischer Diskurse wird immer häufiger gefragt, wer worüber schreiben »darf«. Manche Autor*innen werden vor allem deshalb unter Vertrag genommen, weil sie eine große digitale Reichweite mitbringen. Ist für einen Verlag die Frage wer schreibt so wichtig wie was geschrieben wird? Welche Bedeutung kommt dabei der Autofiktion zu?


Partikulare Poetiken der Autofiktion: Stil-, Wertungs- und Formfragen
Moderation Annika Klanke
Auf dem Abendpodium des Workshops geht es um ästhetische Fragen: Einerseits werden die gestalterischen Paradigmen in den Blick genommen, denen autofiktionale Texte verpflichtet sind, und gefragt, wie Autofiktion historisch gewachsene Vorstellungen von Literarizität und Poetizität, gar von Literatur selbst und ihrem ästhetischen Vermögen, verschiebt. Andererseits wird der Blick auf die formale Verschiedenheit autofiktionaler Texte und die innovativen ästhetischen Entwürfe in diesem Genre gerichtet: Unter welchen ästhetischen Kategorien und Wertmaßstäben lassen sich Autofiktionen literaturkritisch verhandeln? Findet die formale Variabilität der Autofiktion in der Rezeption Berücksichtigung oder werden die Texte auf ihre inhaltlichen Aspekte verengt? Wohin entwickelt sich die Literatur in, durch und nach der Autofiktion?
