Als Chronistin literarischen Lebens im 20. Jahrhundert wurde Thea Sternheim berühmt. In ihrem Salon im Pariser Exil verkehrten Stefan Zweig, Klaus und Erika Mann, Johannes R. Becher und andere Prominente. Mit ihren eigenen Werken begeisterte sie die Literaturkritik, fand aber nur ein kleines Publikum. Dietmar Horst hat seiner Biografie der faszinierenden Autorin den Untertitel »Das Lächeln der Magier« gegeben. Warum? Das erläutert er im Gespräch mit dem Historiker Wolfgang Benz.
Roman Ehrlich
»Videotime«
»Videotime« heißt die Videothek, die der Ich-Erzähler in seiner Kindheit regelmäßig mit seinem Vater aufsucht, um dort Filme auszuleihen und sie zu Hause auf Leerkassetten zu überspielen. Jahrzehnte später kehrt der Erzähler in die Kleinstadt zurück. Die Eltern haben sich getrennt, die Orte seiner Kindheit sind verschwunden. Allein in den Filmen aus der Sammlung seines Vaters scheint die Möglichkeit auf, doch noch einen Zugang zur eigenen Vergangenheit zu finden. Eine Geschichte über Liebe, Gewalt und die Macht des bösen Blicks, den Prozess des Erinnerns und die Leerstellen hinter Masken.