Im Fokus des Workshops stehen die Diskussion literarischer Solidarität und Formen und Praktiken antirassistischer Verbündungen: Wie verhandeln literarische, lyrische und performative Genres und Modi mit ihren spezifischen bedeutungsstiftenden Mitteln Gegenentwürfe und Solidaritäten zwischen Antirassismen? Wie eröffnen kollaboratives Schreiben und gemeinsame Narrative historisch und aktuell Resonanzräume gemeinsamer Emanzipationsprozesse verschiedener rassifizierter Gruppen? Welche (literarischen) Formen der Gegenaneignung bringen Menschen aus einer marginalisierten Position ins Spiel?
Anmeldung für beide Tage erforderlich bis 11.2.24 über info@lfbrecht.de
10:30–13:00
Panel 1: Multidirektionalität
Moderation Lisa Brunke
Anne D. Peiter (per Zoom) Shoah und Tutsizid. Überlegungen zum Antirassismus am Beispiel autobiografischer Texte von Überlebenden aus Ruanda
Maud Meyzaud Flucht und lateinamerikanische Konvivenz. Anatol Rosenfelds deutsch-jüdische Brasilkunde
Florian Kappeler Multidirektionale Solidarität. Jüdisch-Schwarzer Antirassismus bei Anna Seghers
14:30–17:00
Panel 2: Solidarität
Moderation Mareike Gronich
Duncan Gullick Lien Dayanışmawörter – literarische Mehrsprachigkeit und Solidarität
Ela Gezen (per Zoom) Fragile Bindungen, empathische Solidarität und literarische Diskursräume
Diego León-Villagrá »Sich seiner Rechte bewußt sein / und dieser Rechte beraubt zu werden / das macht einen kaputt.« Multidirektionale Solidarität in Aras Örens Berliner Trilogie (1973–80)
17:15
Künstlerische Intervention
Adi Liraz »Alle Erinnerungen fließen ins Meer (und wieder raus)«
Im Gespräch mit Patricia Piberger
Moderation Christian Wimplinger
Adi Liraz »Alle Erinnerungen fließen ins Meer (und wieder raus)«
Moderation Christian Wimplinger
Adi Liraz' künstlerische Arbeit beschäftigte die Veranstalter*innen des Workshops bereits in der Konzeptionsphase. Schließlich versammelt die Künstlerin in ihrer Performance Poet*innen, die auf ganz unterschiedliche Weise von rassistischer Gewalt betroffen waren. Die Performance im lfb ist eine Neuauflage ihrer 2021 für das Sonnenblumenhaus in Rostock/Lichtenhagen konzipierten Arbeit. Als künstlerische Intervention und im Gespräch greifen wir ihre Einladung zur Verbündung und zum Mitstreiten noch einmal auf und beschließen mit ihr den ersten Workshoptag.