Die Wunde zeigen
Die öffentliche Aufmerksamkeit für psychische Erkrankungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Was leistet die Thematisierung von Mental Health in der Literatur? Wie kann Literatur zu einer erhöhten Sensibilisierung in der öffentlichen Wahrnehmung beitragen und einen neuen Zugang zur Thematik bewirken?
Die Diskussionsreihe widmet sich der jüngeren Geschichte und der Gegenwart von Mental Health in literarischen Werken, fragt nach spezifischen Darstellungsweisen in Text und Comics und thematisiert zentrale Aspekte wie die Genres der Mental Health Literatur, die Räume des Wahnsinns, Störungen in der Wahrnehmung sowie den Zusammenhang zwischen Krankheit und Zeitgeist.
Schreiben über die eigene Psyche
Moderation Jens Uthoff
Gemeinhin wird autobiografisches Schreiben über die eigene psychische Gesundheit als Selbsterfahrungsliteratur ohne literarischen Wert abgetan. Aber stimmt das? Worin besteht die Literarizität aktueller Bücher dieser Thematik? Was tragen die Formate des Internets dazu bei, einen Verlust der Qualität oder einen neuen Zugang? Was sind rhetorische Strategien, narrative Verfahren und Erzählformen, die dazu beitragen, das innere Erleben der eigenen Psyche verständlich zu machen?
Grenzbereiche – Verlust, Trauer und psychische Gesundheit
Moderation Charlotte Milsch
Der Ausschluss von der Normalität durch den Tod eines nahestehenden Menschen rückt das eigene Empfinden plötzlich in die Nähe zu Symptomen von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Die Veranstaltung befasst sich mit der Rückkehr zur Normalität, dem Schreiben als eine Strategie, die Welt neu zu ordnen, ihr Sinn und Struktur zu geben sowie den Fragen: Welche Narrative der Trauer kommen in der Gegenwartsliteratur zum Tragen? Was sagt uns die euphemistische Sprache, die den Tod oft begleitet?