

Dafür, dass nicht einmal gerichtlich ausgewiesene Faschisten als solche bezeichnet werden möchten, ist es erstaunlich, welch heftige Reaktionen antifaschistische Bekenntnisse in Kunst, Politik und Publizistik zuletzt ausgelöst haben. Warum polarisiert Antifaschismus als Begriff, Haltung und politische wie künstlerische Praxis dermaßen? Welche Rückschlüsse auf unser Verständnis von Kunst und Politik lassen sich hieraus ziehen? Das Panel wirft einen Blick auf aktuelle antifaschistische künstlerische und theatrale Praxen und hinterfragt deren Erzählweisen und Ästhetik(en).

In den letzten Jahren ist das sich langsam diversifizierende Theater verstärkt in den Fokus rechter Angriffe und Gewalt geraten. Plötzlich mussten sich auch bis dahin verschonte Theatermacher*innen und Künstler*innen mit der Bandbreite rechter Bedrohungen auseinandersetzen, die u.a. für Migrant*innen, Jüd*innen, PoC und Menschen mit Behinderung immer schon alltäglich war. Gleichzeitig ging damit eine Politisierung der Theaterszene einher, die zu Organisierung und Solidarisierung führte. Nach einem kurzen Rückblick auf die Ereignisse der letzten Jahre sucht das Podium nach Wegen zu einem antifaschistischen Theater der Zukunft. Welche Allianzen, welchen Austausch und welche Formen der Zusammenarbeit braucht es dafür zwischen Künstler*innen, Aktivist*innen und Zivilgesellschaft? Durch das Gespräch führt Margarita Tsomou (Kuratorin HAU Hebbel am Ufer).