
Fake und Fakt. Literatur im „postfaktischen Zeitalter“
Einleitender Vortrag: Katja Kullmann „Man könnte es nicht schöner erfinden. Die Wirklichkeit als Material der Literatur“
Die Authentizität von Nachrichten ist wie nie zuvor in der Diskussion. Angesichts eines US-amerikanischen Präsidenten, der sich um den Wahrheitsgehalt seiner Äußerungen nicht schert und alles Missliebige freigiebig zu „Fake News“ erklärt, hat die Frage nach der Faktizität politischer oder wissenschaftlicher Aussagen eine neue Brisanz gewonnen. Um bestimmte Behauptungen zu stützen, werden gezielt falsche Berichterstattungen eingesetzt. Weite Teile der Bevölkerung misstrauen einer angeblichen „Lügenpresse“ und sitzen dafür bereitwillig den absurdesten Fake News, Verschwörungstheorien und Fantasiegebilden auf. Welche Rolle spielt dabei die Literatur? Wie ist ihr Verhältnis zum Faktum, zur Wirklichkeit? Wie viel darf oder muss sie erfinden, wie viel Dokumentarismus und Recherche muss sein? Kann oder muss Literatur dazu beitragen, das Faktische ans Licht zu heben und der Wahrheit eine Lanze brechen?
