© Carsten Tabel
Das Theater imitiert die Welt außerhalb der Bühne. Insbesondere realistische Verfahren arbeiten an einer möglichst glaubwürdigen Darstellung. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass sie nur wiederholen, wie Realität für gewöhnlich präsentiert wird, und so die Sicht auf das verstellen, was sie eigentlich zur Anschauung bringen wollen. Wolfram Lotz schreibt gegen diese Verfahren an. Für ihn ist Realismus keine Form der Darstellung, sondern meint ein „unbedingtes Interesse für die Wirklichkeit“. Seine Stücke sind Expeditionen, sind Versuche, dieser Wirklichkeit möglichst nahezukommen. Und sei es dadurch, dass klar wird, wie wenig über sie mit Sicherheit zu sagen ist.