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Von Marx bis Butler. Antisemitismus und die Linke
© Deutsches Historisches Museum

Fr 29.11.Sa 30.11.
Am Freitag, 29.11.2024 und Samstag, 30.11.2024, 11:00-16:00 Uhr

Von Marx bis Butler. Antisemitismus und die Linke

Seminarleitung Olaf Kistenmacher
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus
Einlass: ab 23:30 Uhr

Theoretisch schließen sich linke oder linksradikale Politik und Antisemitismus aus. In der Geschichte der anarchistischen, kommunistischen und sozialistischen Linken gab und gibt es gleichwohl eine Reihe antisemitischer Vorfälle: Marx schrieb 1844, »Juden« müssten, um »politisch emanzipiert« zu werden, sich »vom Judentum« befreien. Stalin sprach Jüdinnen und Juden ab, ein Volk zu sein. 1952 wurden in dem Slánský-Schauprozess in der Tschechoslowakei elf Juden zum Tode verurteilt. 1969 legte ein Mitglied der linksradikalen Gruppierung Tupamaros West-Berlin einen Sprengsatz in der Jüdischen Gemeinde; glücklicherweise versagte der Zünder. Die RAF verübte noch Ende 1991 in Budapest einen Anschlag auf Jüdinnen und Juden, die nach Israel auswandern wollten.

Lassen sich aus dieser Tradition die Positionen postkolonialer und identitätspolitischer Linker zum 7. Oktober 2023 erklären? Gibt es einen Zusammenhang mit linker Theorie? Wandelt sich Antisemitismus in der Linken über die Zeit hinweg? Welche Rolle spielt der Postkolonialismus? In diesem Seminar lesen wir Schlüsseltexte und diskutieren die Ursachen für Antisemitismus und Antizionismus in der Linken anhand ausgewählter historischer Beispiele.

  • Termine: Freitag, 29.11.2024 und Samstag, 30.11.2024 von jeweils 11–16 Uhr
  • Anmeldung: per Mail an campus@lfbrecht.de. Die Teilnahme ist kostenlos.
  • Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
  • Die Texte werden über einen Reader zur Verfügung gestellt.
  • Das Seminar gehört zum Programm der lfb school.

 

Dr. Olaf Kistenmacher ist Historiker und Journalist. Zudem engagiert er sich seit 25 Jahren in der politischen Bildung. Ende 2023 veröffentlichte er das Buch »Gegen den Geist des Sozialismus. Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik«.. Seit 2018 kuratiert und moderiert er in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg die Veranstaltungsreihe »Antisemitismus im 21. Jahrhundert – was kann man dagegen tun?«.

 

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