„Treu bis in den Tod – Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen“
Der Sudanese Mahjub bin Adam Mohamed lässt sich im Alter von zehn Jahren 1914 als Söldner (Askari) der Kolonialtruppe in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, anwerben. 1930 kommt er als Kolonialmigrant nach Deutschland. Er arbeitet als Kellner im Kempinski, beteiligt sich als Kiswahili-Lehrer am Orientalischen Seminar an den Bestrebungen, die deutschen Kolonien zurückzugewinnen und spielt in den dreißiger Jahren kleinere Rollen in mehr als 20 Ufa-Filmen. Trotz der Bedrohung durch das nationalsozialistische Regime bleibt er im Land. Auf eine Denunziation hin wird Mahjub 1941 wegen „Rassenschande“ verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo er drei Jahre später stirbt. Seit September 2007 erinnert in Berlin Mitte der erste „Stolperstein“ für ein afrikanisches Opfer des Nationalsozialismus an Mahjub bin Adam Mohamed. Die Afrikanistin Marianne Bechhaus-Gerst erzählt die außergewöhnliche Familien- und Lebensgeschichte dieser afrikanisch-deutschen Persönlichkeit.