Sebastian Kleinschmidt »Lob der Autorität«
Die geläufige Behauptung, Autorität sei ein konservatives, gar reaktionäres Konzept, ein erstarrter Modus von Entmündigung, Hörigkeit und blindem Gehorsam, hält Sebastian Kleinschmidt für eine Chimäre. In seinem pointierten Essay verfolgt er die ambivalente Tradition des Begriffs, etwa seine Vereinnahmung durch Lenin, und zeigt die Bedeutung dieses Konzepts selbst für Denker wie Max Horkheimer auf. Für Kleinschmidt ist Autorität – als Gestalt wie als Begriff – nicht das Gegenteil von Freiheit und eine intellektuelle Neubewertung dringend geboten. Im Gespräch mit Philipp Felsch geht es um das Potenzial und die Brisanz des Konzepts Autorität und seine Anschlussfähigkeit innerhalb des demokratischen Diskurses.