
Moritz und die Antike
Moderation: Martin Dönike
Der Altertumswissenschaftler Moritz rückt heute zunehmend in den Blickpunkt. Mit zwei grundlegenden Werken hat er den deutschen Antikenkult des späten 18. Jahrhunderts bereichert. In der vielgelesenen „Götterlehre“ (1790) deutet der Autor des „Anton Reiser“ die alten griechischen Mythen in einem völlig neuen Ansatz als „Sprache der Phantasie“. Eine besondere Entdeckung ist mit der erst kürzlich edierten Schrift „Anthusa oder Roms Alterthümer“ zu machen. Moritz erzählt darin die antike Festkultur nach und beschreibt dem Kalender folgend die uns heute unbekannten alten römischen Gebräuche. Was ihn daran fasziniert hat, war nicht die Religion, sondern die „Weihung des wirklichen Lebens“. Die Herausgeberin der „Anthusa“, der Leiter der Moritz-Arbeitsstelle und der Journalist Lothar Müller loten im Gespräch mit Martin Dönike die Antikenbegeisterung des Autors aus.