»man sieht mir die katze an« Lothar Walsdorf zum 70.
Lothar Walsdorf (1951–2004) debütierte 1981 in der DDR mit dem Gedichtband »Der Wind ist auch ein Haus«. Weitere Gedichtbände, ein Kinderbuch, Hörspiele und Theatertexte folgten, so dass der von Franz Fühmann geförderte Schriftsteller und Hörspielautor bald kein Geheimtipp mehr war. Doch von Walsdorfs Tod im Alter von 52 Jahren erfuhr sein Verlag erst nach einer Anfrage beim Einwohnermeldeamt. Seine anderthalb Meter Tagebücher waren da bereits aus der Wohnung weggeräumt. Es ist höchste Zeit, ihn wieder in das literarisch-historische Gedächtnis zurückrufen – einen Dichter, der sich selbst vor stellte als: „ich lothar walsdorf / bin nichts und niemand / und gehe oft im schlafanzug / auch tagsüber“.