Heinz Bude „Adorno für Ruinenkinder“
„Ich habe mich gefragt, wie man das Leben einer Kohorte von Kriegskindern verstehen kann, die zwischen Ruinen aufgewachsen sind und dann als Jugendliche den Aufstand probten“, so beschreibt der Soziologe Heinz Bude sein Motiv, sich dem Protestjahr 1968, einer Wegmarke der Geschichte der Bundesrepublik, zu nähern. Seine Erinnerung an den Gedanken Adornos, dass es einem umso schwerer wird, sich in der Gesellschaft nützlich zu machen, je mehr man von der Gesellschaft versteht, ist für Alfred Eichhorn Ausgangspunkt, den Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologe an der Universität Kassel nach seinen aktuellen Befunden zum heutigen Zustand und den Perspektiven unserer Gesellschaft zu befragen. Auch Budes Bücher wie „Gesellschaft der Angst“ oder „Die Ausgeschlossenen“ haben ganz in diesem Sinn für Nachdenklichkeit und Kontroverse gesorgt.