Di 10.09.2019 – Mi 11.09.2019 / Werkstattgespräch
Klassengesellschaft reloaded und das Ende der Gattung
Es mehren sich die Indizien, dass der Begriff der Klassengesellschaft zu erneuter Aktualität gelangt. Die Errungenschaften unterschiedlicher historischer Gesellschaftsordnungen werden von der neoliberalen Doktrin durchsetzt, zermürbt, angegriffen; sozialstaatliche Kompromisse, mit denen die soziale Markwirtschaft sich einst die Arbeiter gefügig machte, erscheinen nun ebenso als mythisches Idyll wie ein sozialistisches Telos einer klassenlosen Gesellschaft. In welcher Weise und in welchem Grade lässt Müllers Werk sich in eine historische Situation transponieren, in der die Perspektive auf ein Ende der Klassengesellschaft fragwürdig geworden ist und wir uns darauf einzurichten haben, dass in der Zeit, die uns bleibt, business as usual gemacht wird und die Klassengegensätze sich weiter verschärfen. Kann Heiner Müllers Werk zur Diagnose unserer heutigen Situation etwas beitragen? Oder lassen sich gar Lösungsansätze zu ihren Problemlagen aus seinen Texten fördern?
Für die Internationale Heiner Müller Gesellschaft veranstaltet von Kai Bremer, Wolfram Ette, Falk Strehlow