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Die Kriminalisierung des Außenseiters in der DDR ‒ »Die (Zellen-) Tür schlägt zu. Dich kriegen wir auch noch«
Wolfgang Benz im Gespräch mit Dietmar Rummel
Dietmar Rummel wächst in einem DDR-Kinderheim auf. Als junger Erwachsener begeistert er sich für westliche Musik, schließt sich einem Freundeskreis an, der einen Lebensstil sucht, der den von der SED propagierten Verhaltensnormen widerspricht. Die Verweigerung des Wehrdienstes mit der Waffe macht den jungen Mann endgültig zum Außenseiter, der für seinen Wunsch nach Individualität im Gefängnis Regis-Breitingen büßen muss. Er hatte nie eine kriminelle Handlung begangen, als er in den 1970er Jahren Opfer erst der „Jugendhilfe“, dann der Strafjustiz der DDR wurde.