

„die aprikosenbäume gibt es, die aprikosenbäume gibt es“ – Magie des Aprikosenbaumverses
Moderation: Carola Opitz-Wiemers
Der Lyriker Michael Wüstefeld veröffentlichte 2007 mit „Das AnAlphabet“ eine besondere Referenz an Christensens Großgedicht „Alphabet“. Weder Antwort noch Plagiat, ist es der Versuch einer Begegnung, die zugleich auch als „Entgegnung“ gelesen werden kann. In seiner Fußnote zu „Das AnAlphabet“ schreibt Michael Wüstefeld: „Als ich den Aprikosenbaumvers das erste Mal las, bohrte er sich mir in den Kopf, und nichts konnte ihn dort wieder herausholen. Wie ein Aprikosenkern steckte mir der Vers fortan im Gehirn, spaltete sich, keimte und verzweigte sich.“ Zum Gedenken an Inger Christensen, die 2009 starb, gab der Schriftsteller Michael Buselmeier 2010 seine Anthologie „die aprikosenbäume gibt es“ heraus. Darin nehmen befreundete Lyriker, Übersetzer und Weggefährten melancholisch-lustvoll Abschied von einer Poetin, deren Dichtung in schonungsloser Weise die Lesbarkeit von Geschichtslandschaften aus sich stets veränderbarer Perspektive thematisiert.