Der Wandel der (literarischen) Utopie
Charlotte Krafft im Gespräch mit Andreas Gehrlach
In letzter Zeit sind Utopien näher an die Menschen herangerückt, sie sind persönlicher, komplizierter, lokaler und selbstkritischer geworden. Sie verstehen sich nicht mehr als Abschluss eines historischen Prozesses, sondern als kämpferische Orte gegen Hegemonialmacht. Dieses Utopieverständnis geht insbesondere auf Autor*innen wie Ursula K. Le Guin, Margaret Atwood und Joanna Russ zurück. Auch Kim Stanley Robinson und Ernest Callenbach lassen sich dazurechnen. In einer dialogischen Lesung reflektieren Charlotte Krafft und Andreas Gehrlach die Neubewertung der Utopie sowie ihre inhärente Kritik anhand der Veränderungen ihrer literarischen Repräsentationen seit Mitte des 20. Jahrhunderts.