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Der Tod wird kommen und er wird deine Augen haben – Vendrá la muerte y tendrá tus ojos
© Maryam Saedi

11.06.23
18:00
Lesung
Gastveranstaltung

Der Tod wird kommen und er wird deine Augen haben – Vendrá la muerte y tendrá tus ojos

Magela Baudoin im Gespräch mit Christiane Quandt
Es liest Karen Suender
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Spanisch statt. Evento en alemán y español.

Das Schicksal einer Elefantenkuh verwebt sich mit dem einer Schwedin, die in Syrien im Krieg humanitäre Hilfe geleistet hat. Ein Kind fällt (oder stürzt sich?) aus dem 13. Stock in den Tod, eine Familie gerät aus den Fugen. Eine indigene Frau erzählt ihre Geschichte aus Gewalt und Unterdrückung. Magela Baudoins Novellen und Erzählungen sind sowohl sprachliche Meisterwerke als auch im besten Sinne »welthaltig«.

 

Corona hat auch im literarischen Veranstaltungsbetrieb einige Abläufe durcheinandergewirbelt. So konnten insgesamt drei der mit dem Anna Seghers-Preis Ausgezeichneten nicht persönlich an ihren Preisverleihungen teilnehmen, sondern mussten mit einer Ehrung im Videochat vorlieb nehmen. Die umtriebige und vielseitige bolivianische Autorin, Verlegerin, Journalistin, Feministin und Literaturaktivistin Magela Baudoin erhielt den Anna Seghers-Preis 2021. Die Einladung nach Berlin wird mit dieser Lesung nachgeholt.

 

Christiane Quandt wählte seinerzeit Magela Baudoin als Jurorin für den Seghers-Preis aus. Außerdem übersetzte sie Auszüge aus »El Sonido de la H« sowie der Erzählbände »Vendrá la muerte y tendrá tus ojos« und »Solo vuelo en tu caída« ins Deutsche. Gemeinsam werfen sie einen ausführlichen Blick auf den Roman und die Erzählungen. Die deutschen Textpassagen liest Karen Suender.

 

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Magela Baudoin, geboren 1973 in Caracas, ist eine bolivianische Schriftstellerin, Verlegerin und Journalistin. Sie ist Autorin des Interviewbuches »Mujeres de Costado« (Plural 2010), des Romans »El Sonido de la H« (Nationalpreis 2014, Santillana—Bolivia) sowie der Erzählbände »La composición de la sal« (Plural 2914, lateinamerikanischer Preis für Erzählungen Gabriel García Marquez, 2015) und »Vendrá la muerte y tendrá tus ojos« (Finalist des Premio Ribera del Duero 2020). Für ihr literarisches Werk erhielt sie 2021 den Anna Seghers-Preis. Zusammen mit Giovanna Rivero und Mariana Ríos leitet sie den Verlag Mantis, der sich auf die Veröffentlichung der Werke von Frauen in spanischer Sprache spezialisiert hat. Sie ist Doktorandin in spanischer Literatur an der Universität von Oregon (USA). Ihre akademische Arbeit untersucht das Schreiben als kreatives Labor für politische und ästhetische Ideen lateinamerikanischer Frauen des 20. und 21. Jahrhunderts. Baudoins Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Portugiesisch und Arabisch.

 

Christiane Quandt hat Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universität Mainz mit den Fächern Deutsch, Portugiesisch, Spanisch und Englisch studiert. Von 2009-2015 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin im Bereich Literaturen und Kulturen Lateinamerikas. Sie hat u.a. Werke von Esther Andradi, César Vallejo, Adelaide Ivánova und Andrea Abreu übersetzt und ist mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet worden (zuletzt Arbeitsstipendium des Deutschen Übersetzerfonds 2021).

 

Karen Suender studierte Schauspiel, Theater und Literaturwissenschaft und lebt als freie Schauspielerin und Sprecherin in Berlin. Sie leiht zahlreichen Hörspielrollen und TV Beiträgen ihre Stimme und ist regelmäßig als Rezitatorin auf der Bühne zu sehen, u.a. beim internationalen literaturfestival berlin (ilb). Außerdem arbeitet sie als freie Kulturjournalistin und leitet die News-Redaktion der Plattform »Theapolis«.

Eine Veranstaltung der Anna Seghers-Stiftung.