Christa Wolf „Man steht sehr bequem zwischen allen Fronten“ – Briefe 1952-2011, hg. v. Sabine Wolf
Christa Wolf war eine ungeheuer produktive Korrespondentin. Ihre Briefe an Verwandte, Freundinnen und Freunde, Kollegen, Lektoren, Politiker, Journalisten geben Einblicke in ihre Gedankenwelt, ihre Schreibwerkstatt, ihr gesellschaftliches Engagement. Ob sie an Günter Grass oder Max Frisch schreibt, von Joachim Gauck Einsicht in ihre Stasi-Akte fordert oder sich mit Freundinnen wie Sarah Kirsch und Maxie Wander austauscht, wir werden Zeuge von Freundschaften, Zerwürfnissen und Auseinandersetzungen, von der Selbstfindung einer der wichtigsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Besonders beeindruckend aber ist ihr Umgang mit der Flut von Leserbriefen, die sie mit zunehmendem schriftstellerischen Erfolg erreichen und auf die sie geduldig und kundig – und manchmal auch mit der gebotenen Direktheit – eingeht.