Bettina Baer „Irdisch träumen“ (Malerei)
„Irdisch träumen“ begleitet meine bildnerische Arbeit wie ein poetisches Grundmotiv. Als Malerin sehe ich mich vor die Aufgabe gestellt, eine offene Bildsprache zu finden, in der alle Elemente in einer nachbarschaftlichen Nähe existieren, miteinander sprechen, ineinander spielen. Mir schwebt eine möglichst einfache Form vor, mit einer Offenheit und Konzentration, wie sienur im Prozess einer konsequenten Reduzierung der gestalterischen Mittel entstehen kann. Möchte man Paradoxien malerisch ausdrücken, eröffnet sich ein wahrhaft unerschöpfliches Experimentierfeld, in dem die sichtbare Wirklichkeit nur noch relative Bedeutung besitzt. Die Malerei selbst wird zum Sujet und damit die Erforschung ihrer Grenzen. Der Verzicht, die Verknappung, der lakonische Gestus als literarisches Stilmittel, welcher die Grenzen des Sagbaren auszuloten versucht, findet sein ästhetisches Pendant in der visuellen Abstraktion.
Bettina Baer