„Laßt eure Träume fahren, daß man mit euch / Eine Ausnahme machen wird. / Was eure Mutter euch sagte / Das war unverbindlich", dichtete Brecht: „Wie die Wirklichkeit selber“. Sein „Lesebuch für Städtebewohner“ liefert die Stichworte für das diesjährige Sommerfest... weiterlesen
Programm
„Petit mal“ nennt die Heldin in Marica Bodrožićs Roman „Kirschholz und alte Gefühle“ (2012) die Aussetzer, mit denen ihr Körper auf die Krisen und Katastrophen nach dem Einbruch des Kriegs in ihre glückliche Kindheit reagiert. Ihr „kleines Übel“ bleibt ihr... weiterlesen
I. Ein Schriftstellertreffen: „Erzählt Kinder, erzählt!“
Moderation: Dieter Stolz
Geprägt durch die Teilnahme an den Treffen der Gruppe 47 schätzte Günter Grass zeitlebens den Austausch mit Schriftstellerkollegen auf der Basis der unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Text. Auch Grass' Wohnhaus in Berlin-Friedenau, wo er in den sechziger Jahren zeitweise in... weiterlesen
II. Ein Werkstattgespräch: „Ich setze ein Zeichen und lösche es mit dem nächsten“
Moderation: Viktoria Krason
In seinem Werk setzt Günter Grass bildende Kunst, Lyrik, Epik und Dramatik immer wieder zueinander ins Verhältnis. Das letzte druckgrafische Projekt des Künstlers ist eine über 150 Radierungen umfassende Serie, die er anlässlich des 50. Jubiläums der Veröffentlichung seines Romans... weiterlesen
III. Ein Übersetzertreffen: „Sie sind die genauesten Leser“
Moderation: Dieter Stolz
Günter Grass' Werke wurden in dreiunddreißig Sprachen übertragen. Dem Schriftsteller selbst lag die Zusammenarbeit mit seinen Übersetzern in besonderem Maße am Herzen. Nach der Veröffentlichung des Märchens vom „Butt“ (1977) rang er dem Luchterhand Verlag die Finanzierung eines Treffens mit... weiterlesen
IV. In der politischen Arena: „Um der Ohnmacht – er kenne sie wohl – ein leises dennoch abzunötigen“
Moderation: Per Øhrgaard
Wie kaum ein anderer Schriftsteller trat Günter Grass zugleich als politisch engagierter Bürger in Erscheinung. In den sechziger Jahren beteiligte er sich an Willy Brandts Wahlkampf, u.a. in dem er Verbesserungsvorschläge für die Reden des Kanzlerkandidaten vorbrachte und selbst deutschlandweit... weiterlesen
V. Literatur und Kritik: „Überschlau studierte Analphabeten und telegene Scharfrichter“?
Moderation: Dieter Stolz
Als Schriftsteller und Intellektueller war Günter Grass in der deutschen Kultur- und Medienlandschaft seit Jahrzehnten und in zunehmendem Maße präsent. Debatten, die von Grass angestoßen wurden, oder seine eigene Person zum Gegenstand hatten, waren dabei gerade in den letzten Jahren... weiterlesen
„Die Liebe unter Aliens“ heißt der neuste Erzählband der vielfach ausgezeichneten, aus Ungarn stammenden und in Berlin lebenden Terézia Mora. Das Buch erscheint erst im Herbst 2016 und bis dahin darf gerätselt werden, welcher Art die titelgebenden Aliens sind, wo... weiterlesen
Antje Rávic Strubel „In den Wäldern des menschlichen Herzens“
Antje Rávic Strubel hat einen äußerst überzeugend komponierten Episodenroman geschrieben, in dem Sie das Liebesleben von acht Personen über zehn Jahre hinweg schildert. Die Figuren sind häufig auf Reisen – in Europa, in den USA – begegnen einander, reisen weiter... weiterlesen
Thilo Bock „Eine lebendige Zeitschrift gewissermaßen.“ Hugo Ball und die literarische Bühne
Vor hundert Jahren eröffnete im Zürcher Vergnügungsviertel das Cabaret Voltaire, das nur fünf Monate existierte, aber unter dem Stichwort Dada stilprägend wurde. Eingeladen zum ersten Treffen hatten die Sängerin und Muse der Boheme Emmy Hennigs und der Dichter Hugo Ball.... weiterlesen
Shida Bazyar „Nachts ist es leise in Teheran“
Shida Bazyars Roman beginnt mit der islamischen Revolution im Iran 1979. Sie lässt einen jungen Mann vom Kampf für eine neue Ordnung berichten. Zehn Jahre später erzählt seine Frau vom Leben im bundesrepublikanischen Exil und Jahre später werden ihre Kinder... weiterlesen
Abschlusslesung der Romanwerkstatt 2015/16
Moderation: Michael Wildenhain
Thematisch widmen sich die Romanprojekte der Romanwerkstatt 2015/16 den reichhaltigen sozialen Verwerfungen unserer Gesellschaft. Neben der brachialen Entmietung eines Hauses, den Fährnissen eines Angestelltendaseins, dem Tod eines Schülers, dem steten Ringen zwischen Aberglaube und Aufklärung sowie der eigentümlichen Verfallenheit an... weiterlesen
Anna Stein, die Titelfigur in Sabine Rennefanz‘ Roman „Die Mutter meiner Mutter“ (2015), versinkt in lebenslanger Scham, nachdem ein Kriegsheimkehrer sie als halbwüchsige Flüchtlingsmagd vergewaltigt und vier Monate später geheiratet hat – ein Trauma, das auf die folgenden Generationen fortwirkt.... weiterlesen
Rio Reiser – Halt dich an deiner Liebe fest
Ralph Christian Möbius (1950-1996) war eine Ausnahmeerscheinung der deutschen Rockmusik. Nach einem Roman von Karl Philipp Moritz gab er sich den Künstlernamen Rio Reiser. Für seine Band Ton Steine Scherben schrieb er sensible Liebeslieder, aber auch anarchistische Protestsongs wie „Keine... weiterlesen
Çiğdem Akyol „Erdoğan. Die Biografie“
Islamist? Autokrat? Diktator? Binnen weniger Jahre ist der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan zu einem der umstrittensten Politiker avanciert. Doch wer ist der Mann, der es aus ärmlichen Verhältnissen in Istanbul zum Präsidenten der kemalistischen Republik im Palast in Ankara... weiterlesen
Dirk Brauns „Wir müssen dann fort sein“
Brauns Erzähler ist ein Journalist, der in Weißrussland lebt, mit einer russischen Frau verheiratet ist und einen deutschen Vater hat, der einmal ein staatstragender DDR-Volkspolizist war. „Wir müssen dann fort sein“ ist zugleich ein komplexes Familiendrama und ein spannender Politthriller.... weiterlesen
Westberlin Anfang der 80er Jahre, Front- und Inselstadt, berühmt-berüchtigter Flucht- und Sehnsuchtsort: Hier, zwischen verschiedenen Welten beheimatet und sich zugleich ihre eigene Welt erträumend, lebt die dreizehnjährige, schlaflose Heldin aus Tanja Dückers Roman „Hausers Zimmer“. Hausers Zimmer, das ist der... weiterlesen
Jürgen Goldstein „Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt“
Er war eine der faszinierendsten Gestalten seiner Zeit: Schriftsteller, Naturforscher, Entdecker, Zeichner, Übersetzer und Revolutionär. Auf seiner Weltumsegelung mit James Cook sah er Eisberge, den Strand von Tahiti und besuchte fremde Völker. Georg Forster rief in Mainz die erste deutsche... weiterlesen