
Mit stillen, unaufdringlichen Erzähltexten hat Klaus Böldl die Untiefen eines Lebens an der Peripherie ausgelotet und ist dabei den Katastrophen nachgegangen, die sich im Inneren des Menschen abspielen. Seine Bücher sind fast alle im skandinavischen Raum angesiedelt, mit dem Böldl... weiterlesen
Die kleine Außenseiterin Elsa, die in den fünfziger Jahren allein mit ihrem Vater in einem oberbayrischen Dorf lebt, steckt ihre ganze Sehnsucht und Leidenschaft in das Sammeln von bunt bedruckten Orangenpapieren. Sie sind ihr gewissermaßen Fluchtpunkt und Brücke, mit anderen... weiterlesen
Ein Band Lukrez soll Brecht durch das gesamte Exil begleitet haben: „De rerum natura“, ein opulentes Lehrgedicht, das den Römern die Naturphilosophie Epikurs nahebringen wollte. Dank der Anschaulichkeit seiner Denkbilder wurde es mehr, beeinflusste Machiavelli, Montaigne und Marx. Klaus Binder... weiterlesen
Welches Material liefern Begriffsfelder aus Politik und Gesellschaft, etwa der Finanzwelt und der Ökologie, für Gedichte? Wie lassen sich solche Begriffe und das mit ihnen verbundene Denken poetisch produktiv machen, gegen ihre Ursprünge wenden? Was passiert, wenn sich Spuren gesellschaftlicher... weiterlesen
Katja Petrowskaja macht sich in ihrem Debüt „Vielleicht Esther“ auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte. Während ihrer Recherche zwischen Kiew, Moskau, Warschau und Wien stößt sie auf die Schicksale ihrer Verwandten, von denen viele dem Holocaust zum Opfer fielen. Die... weiterlesen
Florian Werner, Jg. 1971, ist ein Multitalent. Er ist promovierter Literaturwissenschaftler, macht Musik (Fön), schreibt Erzählungen und hat eine Reihe ebenso kluger wie witziger Sachbücher geschrieben, vielfach übersetzt und preisgekrönt wie z. B. 2009 „Die Kuh. Wesen, Werk und Wirkung“.... weiterlesen
Zwei Kritiker laden einen prominenten Gast ins Literaturforum ein, um mit ihm über neu erschienene Romane und Erzählungen zu diskutieren und ihn über seine Lese-Erlebnisse zu befragen. Darüber hinaus geben die Gesprächspartner kurze Empfehlungen zu den aufregendsten Büchern aus der... weiterlesen
Sieben Jahre alt ist Edith, als sie im Februar 1945 mit ihrem Vater und der älteren Schwester aus Frankfurt am Main nach Theresienstadt deportiert wird. Bis zur Befreiung durch die Rote Armee im Mai 1945 lebt sie, getrennt von ihren... weiterlesen
Müllers Bedeutung als Lyriker wurde spät offenbar, obwohl er sein Leben lang Gedichte schrieb, vor allem am Anfang und am Ende. Zu Beginn expressionistische Töne und Brechtsche Attitüden, später die Einsicht, wenn es keine Dialoge mehr gibt, ist die Zeit... weiterlesen
Matthias Sträßner untersucht in seiner Studie vier bekannte Kriegstagebücher. Verfasst wurden sie von Journalistinnen, die alle das Kriegsende 1945 in Berlin erlebt und in Tagebuchform beschrieben haben: Ursula von Kardorff, Margret Boveri, Ruth Andreas-Friedrich und die Anonyma. Wer waren diese... weiterlesen
„Wir Angepassten. Überleben in der DDR“ heißt das neu erschienene Buch von Roland Jahn. Der aufmüpfige Student aus Jena wurde 1983 gegen seinen Willen in den Westen abgeschoben. Das Credo des Rebellen, der zum Behördenchef wurde: „Ich will vor allem... weiterlesen
Wie immer, wenn politisch Wichtiges passiert, ist Volker Braun einer der Ersten und Genauesten, der das Geschehen in Poesie bringt. Dichtkunst und Dialektik zeichnet ihn in allen Zeiten aus, und man muss lange suchen, Ähnliches zu finden. Gina Pietsch widmet... weiterlesen