
In seinem neuen Roman „Ende der Sommerzeit“ nähert sich Jens Sparschuh dem von ihm geschätzten Schriftstellerkollegen Vladimir Nabokov. Sein Protagonist gerät bei Recherchen für einen Vortrag über Nabokovs Berliner Jahre immer tiefer in das Berliner Umland und zugleich in die... weiterlesen
Isabel, die Protagonistin des gleichnamigen Romans von Feridun Zaimoglu, setzt einen radikalen Schnitt und begibt sich aus ihrem etabliert bürgerlichen Leben in selbst gewählte Armut und Obdachlosigkeit. Ist die Handlung zu konstruiert? In jedem Fall ist sie sprachlich beeindruckend erzählt,... weiterlesen
Bachmannpreisträger Peter Wawerzinek rezitiert, singt und skandiert aus „Schluckspecht“, seinem neuen Roman über Rausch, Sucht, Suff und die unvergängliche Liebe zum Alkohol. Vier Jahre nach dem gefeierten Roman „Rabenliebe“ ist ihm erneut ein großes, autobiografisch geprägtes Werk gelungen. Unterstützt wird... weiterlesen
Die deutsche Geschichte sieht der Historiker Ulrich Herbert durch zwei Perspektiven bestimmt: Zum einen die großen Kriege und Katastrophen, die das deutsche 20. Jahrhundert in zwei Teile spalten – vor und nach 1945. Zum anderen der Aufstieg der modernen Industriegesellschaft,... weiterlesen
Gibt es eine Wirklichkeit hinter den Bildern? Und wenn ja, gibt es einen direkten Zugang zu ihr? Ganz neu ist die Frage, die Helmut Lethen stellt, nicht. Die Sehnsucht nach dem “unvermittelten Blick” auf die Welt, jenseits der Medien, ist... weiterlesen
Per Leo hat etwas ganz Überraschendes geschafft: Er hat dem strapazierten Muster des Familienromans samt Nazi-Großvater auf großartige Weise eine neue Dimension verliehen, die zwar tief in der deutschen Geistesgeschichte gegründet ist, zugleich aber voller aktueller Lebensweltlichkeit, ja, Lebensweisheit ist.... weiterlesen
Zwei junge Menschen, noch keine zwanzig: er ein Hamburger Schlaks, aus gutbürgerlicher Familie, musisch interessiert; sie mit dunklen Augen und unbefangenem Lachen, Tochter eines Wiener Journalisten. Sie begegnen sich, sie arbeiten miteinander, verlieben sich ineinander – unter außergewöhnlichen Umständen. Im... weiterlesen
Kathrin Gerlof erzählt mehrere Geschichten, die gekonnt miteinander zu einer einzigen verknüpft werden: Einerseits geht es um die Bewohner der Salomon-Weinreb-Straße, die nach der Wende mit Restitutionsansprüchen einer jüdischen Erbengemeinschaft konfrontiert werden. Zum anderen aber kommen die verstorbenen Brüder Weinreb... weiterlesen
Im Prosatext „Der Vater“ (1958) begeht Müller literarischen Vatermord und skizziert einen politisch überformten Lebenskonflikt: von der Verhaftung Kurt Müllers 1933, der „ersten Szene meines Theaters“, als der vierjährige Sohn sich schlafend stellt, bis zum Gegenverrat des Vaters, der sich... weiterlesen
Die Gegenwartsliteratur sei zu „brav“ – so der Vorwurf, der jüngst im Feuilleton für Furore sorgte. Unsere zusammen mit der Rosa Luxemburg Stiftung veranstaltete Romanwerkstatt des Literaturforums im Brecht-Haus lädt ein, sich ein eigenes, differenzierteres Bild der jungen Literatur zu... weiterlesen
Die „Gesammelten Fehlmärchen“ führen die Leser der Gedichte an die Enden nach dem Ende – wenn der Tod sich verspätet, das Märchen vergisst und die Zeit bleibt, sich umzusehen und den Blick zurück zu wagen, koste es auch Eurydike oder... weiterlesen
Tausende Menschen starben während des Nationalsozialismus durch das Fallbeil. Einige wenige Scharfrichter töteten im Auftrag einer skrupellosen Justiz unterschiedslos Widerstandskämpfer, Diebe und Gewaltverbrecher. Berichte über diese Henker verlockten viele Deutsche, sich selbst um das einträgliche Amt des Scharfrichters zu bewerben;... weiterlesen