Verläßt ein dreißigjähriger deutscher Dichter seine Sprechzelle, um fortan in Frankreich zu leben, riskiert er, seinen Randstand zu verschärfen und wie der Peruaner César Vallejo, der 1938 in Paris verhungerte, stolzer Paria zu werden. Jochen Winter hat diesen Schritt gewagt... weiterlesen
Programm
Antje Rávic Strubel „Sturz der Tage in die Nacht“
Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, treffen sich auf einer schwedischen Vogelschutzinsel und werden zum Liebespaar – ein Paar, das beobachtet wird. Was für eine Rolle spielt dieser Beobachter, ein früherer Bekannter der Vogelforscherin zu DDR-Zeiten? Ohne es zu... weiterlesen
Aussicht Exil: Schweden
Gesprächsleitung Jens Roselt (Uni Hildesheim)
Für die Brecht-Tage diskutiert das schwedische Theaterkollektiv Teatr Weimar, wie Sprache und Identität im Brecht‘schen Sinne identifiziert und benutzt werden können. Staffan Valdemar Holm und Ulf Peter Hallberg erörtern in einem Dialog ihre Erfahrungen und Beobachtungen mit Brecht aus schwedischer... weiterlesen
Aussicht Exil: Schweiz
Gesprächsleitung Patrick Primavesi (Uni Leipzig)
Für die Brecht-Tage zeigt und diskutiert Kaegi Maßnahmen von Rimini Protokoll gegen globalisierte Verfremdung bei Daimler sowie in indischen Call Centres. Milo Rau wird sich, ausgehend von der Performance Bei Anruf Avantgarde!, die Brechts Die Maßnahme diskutiert, mit den Möglichkeiten... weiterlesen
Aussicht Exil: USA
Gesprächsleitung Hans-Christian von Herrmann (TU Berlin)
Für die Brecht-Tage diskutiert David Levine in einem Vortrag Brechts Theater im Kontext der bildenden Kunst. Ari Benjamin Meyers zeigt das Stück „Solo (in Brecht's House)“, basierend auf einer musikalischen Performance von Soundfair, bei der ein Zuschauer einer Opernsängerin in... weiterlesen
Aussicht Exil: Finnland
Gesprächsleitung: Michael Wehren (Uni Leipzig)
Die finnische Theatergruppe Nya Rampen entwickelt für die Brecht-Tage eine Lecture-Performance, in der sie sich anhand von Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ mit finnisch-deutschen Identitätsfragen auseinandersetzt.... weiterlesen
Tagung „Brecht-Perspektiven 2012“
Junge Wissenschaftler und Künstler stellen unter Leitung von Nikolaus Müller-Schöll in kurzen Beiträgen ihre Arbeiten zu Brecht vor.... weiterlesen
Aussicht Exil: Dänemark
Gesprächsleitung: Nikolaus Müller-Schöll (Uni Frankfurt a.M.)
Für die Brecht-Tage entwickelt Camilla Graff Junior die Lecture-Performance „Epic theatre in I form?“, in der sie die Konstruktion, Organisation und das Erzählen einer Geschichte thematisiert. Daniel Wedel liest aus dem gemeinsam mit der norwegischen Gruppe VERK entwickelten Text „Build Me a... weiterlesen
Thomas Meinecke „Lookalikes“
Doubles von Stars wie Justin Timberlake, Shakira und Josephine Baker bilden das Personal von Thomas Meineckes neuem Roman „Lookalikes“. Auch der Autor selbst taucht innerhalb des Textes als literarischer Doppelgänger auf, als der Schriftsteller Thomas Meinecke, der sich auf den... weiterlesen
Das literarische Trio. Mit Monika Maron
Zwei Kritiker laden einen prominenten Gast ins Literaturforum ein, um mit ihm über neu erschienene Romane und Erzählungen zu diskutieren und ihn über seine Lese-Erlebnisse zu befragen. Darüber hinaus geben die Gesprächspartner kurze Empfehlungen zu den aufregendsten Büchern aus der... weiterlesen
Jan Peter Bremer „Der amerikanische Investor“
Ein Schriftsteller, mit Frau, Kindern, Hund und schöpferischer Krise, lebt in einem von einem amerikanischen Investor erworbenen Haus, das immer mehr zur Baustelle wird. Zur Überwindung seiner Schreibblockade macht sich der Protagonist daran, einen Beschwerdebrief an den amerikanischen Investor aufzusetzen,... weiterlesen
Barbara Kirchner und Dietmar Dath „Der Implex. Sozialer Fortschritt: Geschichte und Idee“
Wer sich als Freund des Fortschritts begreift, gerät oft in Begründungsnöte, erst recht, wenn Fortschritt zu allererst als ein gesellschaftlicher verstanden wird. Barbara Kirchner und Dietmar Dath laden auf über 900 Seiten zu einer Neuentdeckung dieses Paradigmas ein. Jede Zeit... weiterlesen
Angelika Klüssendorf „Das Mädchen“
Das zu Beginn des schmalen Romans zwölfjährige Mädchen wächst auf in totaler Verwahrlosung. Die schockierende Gewalt und Unsicherheit, mit der die Mutter agiert, führt dazu, dass das Mädchen sich in eine große Gefühllosigkeit zurückzieht – und ihrerseits Aggressionen gegen Bruder... weiterlesen
Sascha Feuchert u. a. (Hg.): Friedrich Kellner „Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne“. Tagebücher 1939-1945
Der Laubacher Justizinspektor Friedrich Kellner wollte der Nachwelt ein Zeugnis ablegen von der gedankenlosen Unterwürfigkeit seiner Zeitgenossen und den hohlen nationalsozialistischen Propagandaphrasen. Von 1939 bis 1945 schrieb er beinahe täglich seine Kritik am NS-Regime nieder und dokumentierte die vielen kleinen... weiterlesen
Wilhelm Genazino „Wenn wir Tiere wären“
Eine typische Genazino-Figur: ein Architekt, der zunehmend die Kontrolle über sein Leben verliert. Es sind vor allen Dingen die Frauen, die ihn für ihre Zwecke einspannen. Er, der sich ständig auf der Flucht „vor zu viel überflüssigen Erlebnissen“ befindet, ist... weiterlesen
Volker Braun „Die hellen Haufen“
Volker Braun hat seiner Erzählung „Die hellen Haufen“ ein Zitat von Ernst Bloch vorangestellt: „Was wir nicht zustande gebracht haben, müssen wir überliefern.“ In der von ihm erzählten Geschichte übernimmt ein Narr die Rolle des Chronisten. Der erzählt zunächst die... weiterlesen