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Programm

Christa-Wolf-Woche 2013


So 04.08.2013Fr 09.08.2013



Christa-Wolf-Woche 2013

Als anlässlich von Christa Wolfs autobiografischem Erinnerungsbuch „Was bleibt“ im Juni 1990 der deutsch-deutsche Literaturstreit losbrach, endete die jahrzehntelang einzigartige Stellung dieser Autorin im ost- wie westdeutschen Kulturleben. Seit ihrem Roman „Der geteilte Himmel“ (1963) hatte sie es vermocht, sich zu beiden Seiten der Mauer als eine literarisch-politische Stimme Gehör zu verschaffen, die die zentralen Themen der Zeit artikulierte: die Teilung Deutschlands, die Verwurzelung des Nationalsozialismus in deutschen Biografien, Feminismus, Ökologie und atomare Bedrohung. Nach 1990 wurde diese Rolle umdefiniert, Christa Wolf selbst zog sich auf ein nun explizit autobiografisches Schreiben zurück, das gleichwohl die Zeitumstände spiegelte. Als sie am 1. Dezember 2011 starb, erschien sie vielen als Repräsentantin einer abgeschlossenen historischen Epoche. Die Themenwoche soll die Fragen, die sich mit der Person und dem Werk Christa Wolfs verbanden, noch einmal neu öffnen: Sehen wir sie heute als eine typische DDR- oder eher als eine idealtypisch gesamtdeutsche Autorin? War sie womöglich eher eine Frauen- als eine politische Autorin? Wie setzte sie autobiografische Erfahrung in ihrem Werk um? Kann sie für Autorinnen heute noch ein Vorbild sein? Und wie sehen wir ihre Rolle seit 1990?

 

Projektleitung: Frauke Meyer-Gosau

 

Gefördert durch die Stiftung Preußische Seehandlung

 

Medienpartner: rbb Kulturradio; Das Magazin

Zurückliegende Veranstaltungen
09.08.13
20:00
Filmvorführung und Diskussion

„Biografie – ein Spiel“: Brauchen wir eine neue Christa-Wolf-Biografie?

Mit Gabriele Conrad, Gabriele Denecke und Peter Böthig
Moderation: Frauke Meyer-Gosau

Im Jahr 2002 erschien Jörg Magenaus große Christa-Wolf-Biografie, 2004 folgte die Bild-Biografie von Peter Böthig, der Film „Ein Tag, ein Jahr, ein Leben“ von Gabriele Conrad und Gabriele Denecke über Christa Wolf war zuerst 2005 zu sehen – alle drei Lebensbeschreibungen entstanden vor dem Tod der Autorin und in Zusammenarbeit mit ihr. Haben sich inzwischen neue Erkenntnisse, Sichtweisen und Bewertungen... weiterlesen

08.08.13
20:00
Podiumsgespräch

„So frisst das Schreiben das Leben auf“ – Christa Wolfs Jahres-Tage 1960-2011

Mit Daniela Dahn, Brigitte Struzyk und Gerti Tetzner
Moderation: Brigitte Burmeister; aus Christa Wolfs „Herr Wolf erwartet Gäste“ liest: Jens Sparschuh

Dass ihr Schreiben autobiografisch fundiert war, daraus hat Christa Wolf nie ein Geheimnis gemacht. Die Frage aber, wie das Erlebte zu Literatur wurde, ist damit nicht beantwortet. Brigitte Burmeister, Daniela Dahn, Brigitte Struzyk und Gerti Tetzner gehörten jahrelang dem literarischen „Kränzchen“ von Christa Wolf an, bei dem entstehende literarische Texte im Kolleginnenkreis gelesen und diskutiert wurden. Anhand von Christa Wolfs... weiterlesen

07.08.13
20:00
Lesungen und Gespräch

Ob in der DDR oder in der BRD geboren – auf Schriftstellerinnen hat Christa Wolf einen besonders nachhaltigen literarischen Einfluss ausgeübt. Worin er lag und wie er sich möglicherweise bis heute auswirkt, darüber sprechen drei Autorinnen, die in ihrem Werk erkennbar unterschiedliche literarische Konzepte verfolgen. Eingangs lesen sie Passagen aus dem Oeuvre von Christa Wolf, die für sie persönlich von... weiterlesen

06.08.13
20:00
Lesung und Gespräch

Innerdeutsche Grenzüberschreitungen: Christa Wolf, eine Nationalautorin neuen Typs?

Mit Therese Hörnigk, Wolfgang Emmerich und Dorothee Schmitz-Köster
Moderation: Jörg Magenau; aus Christa Wolfs „Kassandra“ (1983) liest: Corinna Harfouch

Wenn er in der Geschichte seiner Nation große Begebenheiten und ihre Folge in einer [...] Einheit vorfindet; wenn er in den Gesinnungen seiner Landsleute Größe, in ihren Empfindungen Tiefe und in ihren Handlungen Stärke und Konsequenz nicht vermißt – dann ist, so Goethe 1795, ein Autor als Nationalautor ausgewiesen. Eine der phänomenalen Wirkungen Christa Wolfs lag in der Fähigkeit begründet,... weiterlesen

05.08.13
20:00
Vortrag und Filmvorführung

War die „Moskauer Novelle“ (1961) noch eine traditionelle Erzählung, änderten sich Ton und ästhetische Machart zwei Jahre später in „Der geteilte Himmel“ bereits entschieden, bis der Roman „Nachdenken über Christa T.“ endgültig zu Erzählweisen und Themen modernen Nachkriegserzählens überging. Welche Einflüsse machten diesen Sprung in die Moderne möglich? Konrad Wolfs Film „Der geteilte Himmel“ (1964), zu dem Christa und Gerhard... weiterlesen

04.08.13
10:00
Exkursion
(Ausser Haus!)

Das frühere Landsberg an der Warthe ist die Geburtsstadt Christa Wolfs, hier ist auch ihr weiland in Ost und West so umstrittener wie gefeierter Roman „Kindheitsmuster“ (1976) angesiedelt. Wie die eigene Biografie zum Ausgangspunkt für ausgreifende historisch-politische Reflexionen wird, zeigt der Vortrag von Frauke Meyer-Gosau. Thorsten Bartel führt an die Kindheitsorte von Christa Wolf und erläutert den Charakter der Stadt... weiterlesen

Veranstaltungsort: Gorzów Wielkopolski