Wie steht es angesichts der veränderten und veränderbaren Zustände in der Kunst, im Theater, in den Medien und in der Gesellschaft um die Auseinandersetzung mit Brecht: Sind seine Fragen und Antworten noch aktuell? Wo bieten sich angesichts der Erfahrungen und der Praxis dieses einzigartigen Denkers Anschlussmöglichkeiten für einen kritischen Diskurs? In Form eines Workshops, der von jungen Wissenschaftler*innen gestaltet wird, richtet sich die Veranstaltung an alle, die Interesse an einem internationalen Austausch über laufende Forschungsarbeiten und -vorhaben zu Brecht, zur Brecht-Rezeption und zum (in)direkten Fortwirken seines Schaffens in der gegenwärtigen Kunst-, Literatur- und Theaterszene haben. Den Abschluss bildet ein Rundtischgespräch zum Thema „Theater nach Brecht“.
Konzept/ Koordination: Marc Silberman und Christian Hippe
Baustelle Brecht / Working with Brecht
Sitzung I: 9:15 – 13:00
Begrüßung
Dani Issler (USA), Brecht’s Opera Glasses - Thinking with Brecht on the Postcolonial Future of Opera
Respondenz: Vera Stegmann (Lehigh University, USA)
Sam Williams / Annegret Märten (London), Trading Brass with Brecht: Towards a Theatre for the Ecological Age
Respondenz: Astrid Oesmann (Rice University, USA)
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Evan Torner (Univ of Cincinnati, USA), Brecht, Moreno, and Role-playing Games
Respondenz: Sebastian Möring
Nenad Jovanovic (Wright State Univ., USA), Reflexivity / Reflectivity and the Possibility of a Brechtian Nonfictional Moving-Image Artwork
Respondenz: Stephen Brockmann (Carnegie Mellon University, USA)
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Sitzung II: 14:30 – 18:00
Milena Massalongo (Mantova), Benjamin-Brecht reloaded: Das Publikum ist der Feind
Respondenz: Silvia Mazzini (Humboldt-Universität, Berlin)
Anja Hartl (Uni Konstanz), Brechts Erbe im britischen Drama des 21. Jahrhunderts: Post-Brechtsche Dialektik im Werk von Caryl Churchill
Respondenz: Katrin Sieg (Georgetown University)
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Carolin Sibilak, Brecht-Vertonungen der Nach-Brecht-Zeit: Rezeption, Relevanz und Aktualität Brechts in der Musik der vergangenen Jahrzehnte
Respondenz: Joachim Lucchesi (Hochschule Ludwigsburg)
Andreas Tobler (Bern), Ekstase der Theorie: René Polleschs post-brechtsches Theater
Respondenz: Marianne Streisand (Hochschule Osnabrück)
Theater nach Brecht
Welche Bedeutung kommt Brecht für das gegenwärtige Theater zu? Sind seine Fragen und Antworten noch aktuell? Wo bieten sich Anschlussmöglichkeiten für eine Brechtisierung des Theaters? Oder gilt es, von seinen ästhetischen Methoden abzurücken.