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30.10.08
20:00

„Warum seid Ihr nicht ausgewandert?“ -Überleben in Berlin 1933 bis 1945

Wolfgang Benz im Gespräch mit Irène Alenfeld
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus

„Ich werde um der Kinder willen meine Position als Deutscher bis zum Letzten verteidigen“, schreibt 1937 der aus einer Bankiersfamilie stammende Erich Alenfeld. Der Weltkriegsoffizier jüdischer Abstammung lebt als evangelischer Christ und deutscher Patriot in Berlin. Die Emigration kommt für ihn und seine „arische“ Frau Sabine mit den beiden Kindern Irène und Justus nicht in Frage. Sie bleiben und überleben mit der Hilfe von Freunden in Berlin. Vierzig Jahre später entdeckt Irène Alenfeld, 1933 geboren, im Nachlass ihrer Eltern Hunderte von Briefen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Diese Zeugnisse hat die Autorin zu einer ergreifenden Familienbiografie verarbeitet, die zeigt, wie sich die nationalsozialistische Gewaltherrschaft auf eine "privilegierte Mischehe" auswirkte und wie viel Zivilcourage notwendig war, um das "Dritte Reich" zu überleben.