Thomas Sparr „Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem“
Als Gartenstadt geplant, entwickelte sich der Jerusalemer Vorort Rechavia ab 1933 zu einem geistigen Zentrum der vertriebenen deutschen Juden. Gershom Scholem, Werner Kraft, Martin Buber, Ernst Simon, Ludwig Strauß, Else Lasker-Schüler, Tuvia Rübner, Mascha Kaléko, Hans Jonas, Anna Maria Jokl, Ilana Shmueli lebten neben anderen deutschsprachigen Bewohnern über Jahre oder dauerhaft dort. Hannah Arendt, Peter Szondi oder Paul Celan gehörten zu den bekanntesten jüdischen Besuchern dieses besonderen deutschsprachigen Lebensraums, den Kaléko zugespitzt als „viertes Reich“ bezeichnete. Der Publizist und Verleger Thomas Sparr verbrachte in den 1980ern einige Jahre vor Ort und zeichnet ein anschauliches und einfühlsames Portrait dieses Ortes kultureller Annäherung und Wandlung.